NGC2403

Die Mitglieder der Fachgruppe Astrofotografie haben sich zum Ziel gesetzt, die zahlreichen, von Auge meist nicht sichtbaren astronomischen Objekte abzubilden und deren Natur sichtbar zu machen. Unterschiedliche Aufnahmeverfahren oder Vergleiche mit früheren Aufzeichnungen liefern wertvolle Erkenntnisse über die Eigenschaften der Objekte und deren zeitlichen Veränderungen. Nebst der Anwendung bewährter Aufnahme- und Bildbearbeitungstechniken engagieren sich die Mitglieder auch in der Evaluation neuer Methoden. Dank der ästhetischen Veranschaulichung und Sichtbarmachung der astronomischen Objekte tragen die Mitglieder der Fachgruppe wesentlich dazu bei, das Verständnis über Natur und Kosmos in der breiten Bevölkerung zu verbreiten und zu stärken.

Website der Fachgruppe: www.astrofoto.ch

Moderator: sterngucker

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peter
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NGC2403

Beitrag von peter »

Zur Zeit steht eine eher weniger bekannte Galaxie sehr hoch am Nordhimmel: NGC2403 in der M81 Galaxiengruppe. Obwohl der Mond schon wieder recht voll ist, habe ich mich an einem LRGB versucht:
RGB.jpg
16" RC, Moravian C4
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B4silio
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Re: NGC2403

Beitrag von B4silio »

Hallo Peter,

Tolles Bild!

Trotz des bereits grossen Mondes ist es dir gelungen, viele Details zu erhalten. Ich finde es toll, wie du die sehr kleinen Farbnuancen und Details innerhalb der Spirale zum Vorschein bringen konntest.
RC 8", HEQ 5+, Canon 5D3 (unmodifizierte), ASI 183 MC-Pro
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peter
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Re: NGC2403

Beitrag von peter »

Mit noch mehr Luminanzbildern und etwas aufhübschen in Pixinsight sieht es schon ganz ordentlich aus:
NGC2403.png
Leider habe ich es noch nicht geschafft die Halpha / OIII / SII Aufnahmen sinnvoll einzubringen.
L: 13h, RGB: 3.75h (total also knapp 17h)
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phugi
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Re: NGC2403

Beitrag von phugi »

Hoi Peter

Die zweite Variante ist schon viel besser, da kannst du ansetzen.

Ist ja eine recht grosse Galaxie und momentan sehr gut in Stellung, muss ich auch mal draufhalten.

Ich denke der Fokus stimmt nicht ganz oder hast du einen Reducer wo vielleicht der Abstand nicht stimmt.

Ich denke du machst das mit einer sw Kamera, mit welcher Software stackts du die Bilder.
Ich habe APP und konnte die h-alpha Bilder gut integrieren und mit der RGB Aufnahme der Farbkamera kombinieren.

LG Peter
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peter
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Re: NGC2403

Beitrag von peter »

Hoi Peter

Ja, die Bilder sind mit einer monochrom CCD gemacht worden und der Fokus stimmt nicht. Ich habe ein Celestron SCT 8" (C8) ohne Reducer also bei f/10 verwendet. Das C8 ist leider die einfache Version für visuelle Beobachtung (kein Edge) und nicht gut für Fotografie geeignet (Koma und Unscharf am Rand). Der Fokus wird am Anfang eingestellt und schon nach einer Stunde ist das Bild erkennbar unscharf. Ich möchte aber auch nicht die ganze Nacht aufbleiben und nachjustieren müssen. :roll: Eine automatische Fokussiereinrichtung muss her! ;)

Für das Stacking und auch alles andere verwende ich PixInsight. Mit dem SubframeSelector habe ich die Bilder zuvor nach Qualität gewichtet. Ich bin immer erstaunt, wie gut das Ergebnis aussieht, wenn ich es mit den Einzelframes vergleiche. Falls es dich interessiert, könnte ich dir die linearen Daten geben (nur reduziert, gestackt und Hintergrund korrigiert). Ich habe insgesamt ca. 70h in 11 Nächte investiert - die Schmallbandaufnahmen um Vollmond herum.

Da ich in näherer Zukunft ein grösseres Teleskop anschaffen will, möchte ich im Moment kein Geld für Zubehör ausgeben. Mein neues Teleskop soll mind. 14" haben, bis zum Rand scharfe Sterne abbilden und über motorisierten Fokus und Temperatursteuerung laufend nachregelbar sein. Mein Topkandidat ist im Moment ein Planewave CDK17 oder ein Orion Optics ODK16. Aber es gibt viele Detailfragen auf die ich noch keine Antworten gefunden habe. Falls jemand hier im Forum eines dieser Teleskope kennt (oder ein ähnliches), wäre ich über einen Erfahrungsaustausch dankbar.

Gruss, Peter
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B4silio
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Re: NGC2403

Beitrag von B4silio »

Wow, das klingt nach wirklich großem Material! Ich habe keine Erfahrung mit Teleskopen dieser Größe, aber ich benutze ein Ritchey-Chrétien, und wenn die Kollimation gut gemacht ist, ist es ein Vergnügen, es zu benutzen (und ich habe keinerlei Probleme, den Fokus zwischen Anfang und Ende der Nacht zu ändern).

Das neue Bild ist unglaublich, die Details kommen noch besser zur Geltung und man kann die letzten Windungen der Spirale viel besser erkennen!
RC 8", HEQ 5+, Canon 5D3 (unmodifizierte), ASI 183 MC-Pro
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peter
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Re: NGC2403

Beitrag von peter »

Mit deinem 8" RC hast du bereits die optimale Schärfe erreicht. Mehr Durchmesser bringt bei unserem Seeing keine schärferen Sterne. Hast du dein RC schon einmal justiert? Es würde mich interessierne ob das selbst gemacht werden kann oder ob man das Teleskope von einem Optiker justieren lassen muss.

Mit meinem C8 habe ich mich noch nicht an eine Justierung gewagt, obwohl es nur drei Schrauben gibt an denen ich drehen muss, da die Justierung immer noch fast perfekt zu sein scheint. Das Problem ist auch vorallem die Koma am Bildrand und die bekomme ich auch mit dem Reducer nicht gut weg.

Ich habe noch einen 8" Newton Astrograph, der sehr einfach mit Laser zu justieren ist. Er ist aber recht unhandlich und zu schwer für meine Montierung. Deshalb verwende ich ihn kaum.

Ein RC wäre auch mein Wunschgerät. Die Werbung von Planewave verspricht ein besonders grosses korrigiertes Bildfeld - selbst für grösste Sensoren, und eine einfache Justierung. Deshalb habe ich ein Planewave CDK oder ähnliches im Sinn. Ich habe mich aber noch nicht entschieden.
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B4silio
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Re: NGC2403

Beitrag von B4silio »

Hehe, ich habe am Anfang eine Reihe von Fehlern damit gemacht, und so musste ich schliesslich lernen, wie man die Kollimation durchführt. Ich muss sagen, dass es gar nicht so schlecht ist. Die Hauptsache für mich ist, dass mein Teleskop eine (relativ) billige Konstruktion ist. Wenn ich also aus irgendeinem Grund den Fokuser entferne (z.B. um Konversionsringe hinzuzufügen, wenn ich ein 0,67x- oder 0,75-Reducer verwende), muss ich es neu justieren:
- Für den grossen Spiegel benutze ich einen Laser und es ist eine 15-minütige Operation, entweder tagsüber mit dem Teleskop auf einem Tisch oder direkt mit dem Teleskop auf dem Mount.
- Für den kleinen Spiegel ist es viel einfacher und ich mache es direkt auf einem großen hellen Stern, und es dauert vielleicht 2-3 Minuten.
Der Laser ist ein guter Ausgangspunkt, aber wegen seines Gewichts hängt die Kamera ein wenig ab und entspricht nicht der gleichen Richtung des Lasers. Wenn die Konstruktion besser wäre, müsste ich sehr wahrscheinlich nie etwas ändern.

Für das Koma an den Rändern könnte es einfach unmöglich sein, das zu beheben :cry: . In meinem Fall (an meinem kleinen Refraktor) habe ich gesehen, dass eine Änderung des Backfocus-Distanz des Reducer die Sterne an den Ecken verbessern (oder schrecklich machen!) kann, aber ich habe auch nicht immer die richtige Ringkombination, um den genauen Abstand zu haben. Mit dem RC ist dies kein Problem, da das Feld auch ohne Korrektur sehr flach ist, und mein grösstes Problem ist normalerweise eine schlechte Führung :D !
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