Hallo Zusammen
Ich möchte hier mal dieses Thema diskutieren: wie sollte das Klima in der Sternwarte sein, also Temperatur und Luftfeuchtigkeit um einerseits die Geräte optimal zu schützen und andererseits bei Beobachtungsbeginn optimale Bedingungen zu schaffen.
Ich habe eine isolierte (doppelwandiger) Kuppel und einem Titan-Oxid Farbanstrich. Der Unterbau ist aus Holz und nicht isoliert. Um etwas Luftaustausch zu haben, schliesst die Tür absichtlich nicht ganz dicht ab. In der Kuppel hat es einen Ventilator der Luft von Aussen ansaugt, der aber i.d.R. nicht eingeschaltet ist. Die Titan-Oxid Farbe (weiss!) reflektiert das Infrarot besonders gut und in der Kuppel bleibt es deshalb recht kühl. Tagsüber messe ich 4 bis 5 Grad niedrigere Temperatur als im Schatten. Und das, obwohl der Unterbau nicht isoliert ist und es im Sommer eigentlich so heiss wie in einer Sauna sein müsste.
Bei anhaltend feuchtem Wetter steigt die Luftfeuchtigkeit dann aber auch gerne an - und irgendwann kann das der Holzunterbau nicht mehr kompensieren. Ich habe deshalb noch einen kleinen Luftentfeuchter (Adsorptionstrockner), den ich aber nur selten verwende:
https://www.luftentfeuchter-shop.ch/ads ... teady.html
Mein Ziel ist es, die Luftfeuchtigkeit nicht über 70 % steigen zu lassen. In der Regel ist das durch richtiges Lüften (am Abend, nicht am Morgen) möglich.
Mich würde jetzt interessieren, ob ihr auch gelegentlich einen Lufttrockner einsetzt und ob ihr z.B. eure Sternwarte aktiv kühlt, etc. Habt ihr den Unterbau thermisch isoliert oder den Luftaustausch unterbunden (Abdichten der Tür).
Gruss, Peter
Klima in der Sternwarte
Moderator: Jonas
- peter
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- Thomas Erzinger
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Re: Klima in der Sternwarte
Hallo Peter, ich benutzte in meiner Garten-Sternwarte -seit Jahren- einen kleinen Luftenfeuchter. In meiner Baader Kuppel habe ich keinen Ventilator eingebaut.Ich wohne an einem eher windigen Ort. Die Instrumente und die Elektronik waren bei mir bei eingeschaltetem Entfeuchter nie beschlagen oder feucht. ich stelle wie du auch fest, dass aufgrund des Titan-Oxid Anstrichs und der guten doppelwandigen Isolation die Temperatur im Innern der Kuppel -auch im heissesten Sommer (wenn geschlossen)- 4-5°C tiefer ist. Der Entfeuchter läuft bei mir automatisch. Ich leere im Durchschnitt, so jeden 2 Tag den Wasserbehälter. Anfänglich hatte ich einen Schlauch nach draussen, ins Erdreich verlegt und diesen mit dem Entfeuchter verbunden. Doch damit drang bei Starkregen Wasser in die Sternwarte ein. Ich habe daraufhin den Schlauch wieder entfernt. Meine Kuppel habe ich mit einem 80 cm tiefen Fundament „unterkellert“. Diesen „Keller“nutze ich als Stauraum. Dazu haben ich im Boden Klappen eingebaut. Unter einer solchen Klappe steht auch der Entfeuchter und arbeitet (bei geöffneter Klappe) leise vor sich hin. Kühlen muss ich meine Sternwarte auch nicht, den Temperaturausgleich erziele ich durch das Öffnen der Kuppel und Kann es mit dem Öffnen der Türe noch beschleunigen. Kuppelseeing habe ich nur, wenn im Innern der Sternwarte eine Wärmequelle aktiv ist. Das kann auch passive abgestrahlte Wärme vom dunklen Holzboden bei der Sonnenbeobachtung sein, Wenn ich die Türe zum Ausgleich öffne oder die Wärmequelle abschirme oder entferne ist der Kessel aber schnell wieder geflickt.
Gruss Thomas
Gruss Thomas
- Carsten
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Re: Klima in der Sternwarte
Hallo zusammen
Ich habe bei mir auch einen kleinen Trockner installiert, welcher vor allem in den ersten paar Jahren nach der Erstellung der Sternwarte (Betonfundament mit aufgesetzter doppelwandiger Holzkonstruktion, welche dann eine 2.6m Baader-Kuppel trägt) regelmässig im Einsatz war. Ich hatte dabei die rel. Luftfeuchtigkeit auf 60% eingestellt und natürlich vor allem im Sommer laufen gelassen. Weil ich den Entfeuchter gleich von Beginn an eingeplant hatte, konnte ich einen Bodenablauf vorsehen, so dass ich mir ein regelmässiges Entleeren sparen kann. Das ganze funktioniert seit Jahren einwandfrei.
Im Lauf der Zeit habe ich festgestellt, dass der Entfeuchter aber immer selter benötigt wird - dieses Jahr ist er noch gar nicht gelaufen und trotzdem steigt die rel.LF bislang auch bei Wetterumschwüngen nie über 65%. Da hilft sicher die gute Abdichtung der Kuppel, wie auch die doppelte Türdichtung mit...
Thermailisieren lässt sich die Sternwarte innerhalb weniger Minuten per "Durchzugslüfung": Tür weit auf und Kuppel öffnen - und schwups ist auch die lediglich wenige Grad über Umgebunstemperatur warme Luft herausgeblasen. Da hilft in meiner Lage (leider) der Bergwind etwas mit.
Bezüglich Isolation: Ja, bei mir ist das Betonfundament auf Misapor gegossen - ob das wirklich so viel bringt, kann ich aber nicht sicher sagen. Definitiv einiges bringt aber die Doppelwand und das Dach mit eingelegter 5 cm-Isolation sowie natürlich die doppelwandige, isolierte Kuppel. Beim Spalt, der bei Baader nicht isoliert ist, merkt man den Unterschied - gerade, wenn dieser im geschlossenen Zustand Richtung Süden orientiert ist. (Übrigens ein Grund, warum meine "Standardparkposition" in Richtung Polaris zeit...)
Für ganz Interessierte, gibt es hier: https://www.baader-planetarium.com/de/m ... tkuppel-13 ein paar Details.
Beste Grüsse
Carsten
Ich habe bei mir auch einen kleinen Trockner installiert, welcher vor allem in den ersten paar Jahren nach der Erstellung der Sternwarte (Betonfundament mit aufgesetzter doppelwandiger Holzkonstruktion, welche dann eine 2.6m Baader-Kuppel trägt) regelmässig im Einsatz war. Ich hatte dabei die rel. Luftfeuchtigkeit auf 60% eingestellt und natürlich vor allem im Sommer laufen gelassen. Weil ich den Entfeuchter gleich von Beginn an eingeplant hatte, konnte ich einen Bodenablauf vorsehen, so dass ich mir ein regelmässiges Entleeren sparen kann. Das ganze funktioniert seit Jahren einwandfrei.
Im Lauf der Zeit habe ich festgestellt, dass der Entfeuchter aber immer selter benötigt wird - dieses Jahr ist er noch gar nicht gelaufen und trotzdem steigt die rel.LF bislang auch bei Wetterumschwüngen nie über 65%. Da hilft sicher die gute Abdichtung der Kuppel, wie auch die doppelte Türdichtung mit...
Thermailisieren lässt sich die Sternwarte innerhalb weniger Minuten per "Durchzugslüfung": Tür weit auf und Kuppel öffnen - und schwups ist auch die lediglich wenige Grad über Umgebunstemperatur warme Luft herausgeblasen. Da hilft in meiner Lage (leider) der Bergwind etwas mit.
Bezüglich Isolation: Ja, bei mir ist das Betonfundament auf Misapor gegossen - ob das wirklich so viel bringt, kann ich aber nicht sicher sagen. Definitiv einiges bringt aber die Doppelwand und das Dach mit eingelegter 5 cm-Isolation sowie natürlich die doppelwandige, isolierte Kuppel. Beim Spalt, der bei Baader nicht isoliert ist, merkt man den Unterschied - gerade, wenn dieser im geschlossenen Zustand Richtung Süden orientiert ist. (Übrigens ein Grund, warum meine "Standardparkposition" in Richtung Polaris zeit...)
Für ganz Interessierte, gibt es hier: https://www.baader-planetarium.com/de/m ... tkuppel-13 ein paar Details.
Beste Grüsse
Carsten
Baader 2.6m Dome, 10Micron GM-2000 HPSII, TAK FS-152, SolarSpectrum 0.5Å H-Alpha, ASI 1600 MM/Pro, ASI 291MC, EOS5D II (mod.)
- peter
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Re: Klima in der Sternwarte
Hallo Carsten
Danke für deine Antwort und den Tipp mit der Nordposition. Ich nahm bisher an, dass die Parkposition der Kuppel vor allem wichtig wird, wenn es darum geht das Eindringen von Regen oder Schnee zu verhindern, wenn der Wind aus der 'falschen' Richtung kommt. Meine Kuppel parkt jetzt auch in Nordposition und vielleicht sinkt so die Temperatur tatsächlich noch etwas.
Gruss, Peter
Danke für deine Antwort und den Tipp mit der Nordposition. Ich nahm bisher an, dass die Parkposition der Kuppel vor allem wichtig wird, wenn es darum geht das Eindringen von Regen oder Schnee zu verhindern, wenn der Wind aus der 'falschen' Richtung kommt. Meine Kuppel parkt jetzt auch in Nordposition und vielleicht sinkt so die Temperatur tatsächlich noch etwas.
Gruss, Peter
16" RC, Moravian C4