Sternwarten Archäologie auf dem Rickenpass

In vielen astronomischen Sektionen der SAG befinden sich Mitglieder, die ein besonderes Interesse an der Geschichte der Astronomie haben oder diesbezüglich sogar über Spezialwissen verfügen. Es gilt, diese Personen zu eruieren und für sie einen sektionsübergreifenden Rahmen, wie z.B. diese Webseite, zu bieten. Des weiteren soll das vorhandene oder in der Fachgruppe erarbeitete Wissen zur Astronomie-Geschichte einerseits der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und andererseits archiviert und so der Nachwelt erhalten werden.

Webseite der Fachgruppe: http://www.astronomiegeschichte.ch

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Richard
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Sternwarten Archäologie auf dem Rickenpass

Beitrag von Richard »

Hallo zusammen

Anlässlich einer Wanderung im Gebiet des Rickenpasses (SG), stiess ich 2015 mit Martin Huwiler auf ein rätselhaftes und für unser Fachgebiet interessantes Objekt. Das Forum dieser neuen SAG Fachgruppe erlaubt es vielleicht darüber Informationen zu gewinnen und weiter auch als Wandervorschlag zu dienen, um sich das mal selbst anzuschauen. Es liegt ca. 100m südöstlich der Tönnerenegg auf knapp 1000 m. ü. M. (LK 2'720'105 / 1'236'480). Dieser Hügelzug, mit schöner Aussicht auf das Rickengebiet und die Linthebene, wird auf diversen Wanderportalen auch als leichtes und lohnendes Ziel für Schneeschuh- oder Skitouren empfohlen. Möglicher Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei Oberricken Pkt. 906, von hier allerdings ohne durchgehenden Weg auf den Gipfel.

Das einstöckige Gebäude, mit aufgesetztem Tambour für das Kuppelfundament, lässt den damaligen Zweck als Sternwarte eindeutig erkennen. Der Zustand der Bausubstanz ist zwar desolat, vermittelt aber trotzdem den Eindruck, als ob hier weitergebaut werden könnte. Folgende Fragen stellen sich dazu:
- Wann wurde hier gebaut?
- War diese Sternwarte je in Betrieb?
- Wenn ja, wie lange und mit welcher Ausrüstung?
- Wie ist die Qualität dieses Beobachtungsplatzes?
- Wie wurde damals das Baumaterial ohne Strasse angeliefert (Traktoren?)
- Wer versuchte sich hier, offenbar vergeblich oder nur kurzzeitig, einen Traum zu erfüllen?
- Was waren die Gründe für die Aufgabe dieses Projektes?

Ein möglicher Kandidat wäre der ehemals in Ricken wohnhaft gewesene Eugen Popp, Spezialist für Maksutov Teleskope. Neben dem Spiegelschleifer Aeppli von Adlikon einer der zwei legendären Eugens der Amateurastronomie der 60er und 70er Jahre. Gemäss folgendem Forumsbeitrag sollen beide in die Türkei emigriert sein (heute läuft wohl der Trend eher in der umgekehrten Richtung).

http://r2.astro-foren.com/index.php/de/ ... astronomie

https://astro-foren.de/index.php?thread ... C3%BCrich/

Popp offenbar für die Kreiken Universitätssternwarte in Ankara einen 30er Maksutov konstruiert.
http://rasathane.en.ankara.edu.tr/?page_id=101

Hier noch einige Bilder und Kartenausschnitte. Gemäss einer Swissairfoto von 1980 (ETH Bibliothek) war damals noch eine Kuppel vorhanden.
https://www.e-pics.ethz.ch/index/ethbib ... 50797.html

Beste Grüsse
Richard
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Richard
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